Samstag, 25. Oktober 2014

ZOOM. Film + Kunstgeschichte

Transdisziplinäre Vortragsreihe
jeden Mittwoch, 18-20 Uhr
15. Oktober 2014 - 28. Januar 2015
Universität Regensburg
Zentrales Hörsaalgebäude, H3
 
Veranstaltet von Prof. Dr. Christoph Wagner
Lehrstuhl für Kunstgeschichte, Universität Regensburg
 
Begleitend finden am Institut für Kunstgeschichte der Universität Regensburg wöchentlich eine Filmwerkstatt (montags, 18-20 h, H14) sowie begleitende Filmseminare statt.
 
Die Veranstaltungen sind öffentlich und ohne Anmeldung zugänglich.


Längst ist der Film als ›siebte Kunst‹ im Kanon der Künste verankert, ist die Geschichte des Films in die Kunstgeschichte eingekehrt. Die Kunstwissenschaft hat als Bildwissenschaft auf breiter Basis ihren eigenen cinematographic turn vollzogen: Anlass genug, die aktuellen methodologischen Positionen der Kunstgeschichte zum Film im Horizont des iconic turn zu diskutieren. Seit den 1920er Jahren hat die Kunsttheorie das bewegte Bild im Film beachtet, seit den 1930er Jahren sind kunstwissenschaftliche Studien zum Film von Erwin Panofsky, Rudolf Arnheim oder Ernst H. Gombrich entstanden. Die  jüngsten Erkenntnisse zur Vorgeschichte des Films zeigen, dass Film- und Kunstgeschichte schon vor der Existenz des Kinos unauflöslich verbunden sind. Die digitale Revolution des letzten Jahrzehnts hat das Kino zum historischen Dispositiv werden lassen und zugleich eine neue Grundlage zur Erforschung historischer Filmdokumente hervorgebracht. Welche neuen Paradigmen und welche methodologischen Standards sind aus diesem cinematographic turn der Kunstgeschichte zu ziehen und wie sind diese im transdisziplinären Diskurs zum Film zu verankern? Die Vortragsreihe ZOOM. Film + Kunstgeschichte unternimmt in 13 Abendvorträgen den Versuch exemplarischer Positionsbestimmungen, um die Bedeutung des filmischen Erlebens für die Formung ästhetischer Erfahrung zu konturieren. Kinobesuche und Filmkonsum sind nicht zuletzt entscheidende Momente visueller Sozialisation. Die Vorträge des Wintersemesters 2014/15 verstehen sich als Teil einer selbstbewussten Bilddebatte – im wissenschaftlichen Spannungsfeld von Film- und Medienwissenschaft, wie sie die Kunstgeschichte in Regensburg erprobt. Spezifische Kompetenzen im Umgang mit Film und Kino in möglichst großer Bandbreite aufzuzeigen, wie es das Vortragsprogramm verspricht, bedeutet auch, eine Standortbestimmung der gegenwärtigen Kunstgeschichte im Umgang mit zeitbasierten Bildmedien vorzunehmen sowie kunsthistorische Methoden am Medium Film zu überprüfen und zu erweitern.
  
  
Programm
 
15.10.14, 18 Uhr, H3
Prof. Dr. Christoph Wagner (Uni Regensburg, Kunstgeschichte)
Cinematographic turn?
Der Film im Bildatlas der Kunstgeschichte
 
22.10.14, 18 Uhr, H3
PD Dr. Oliver Jehle (Uni Regensburg, Kunstgeschichte)
Die Kunst des Machens: Picasso im Film
 
29.10.14, 18 Uhr, H3
PD Dr. Robin Rehm (Uni Regensburg, Kunstgeschichte)
Hybride Räume: Ang Lees "Life of Pi"
 
5.11.14, 18 Uhr, H3
Prof. Dr. Toru Ito (Kyoto, Institute of Technology)
Dekonstruierte Vergangenheit. Das Selbstsein in den Filmen Terayama
Shujis
 
12.11.14, 18 Uhr, H3
Prof. Dr. Jürgen Müller (TU Dresden, Kunstgeschichte)
Babelsberg/Babylon: Fritz Langs "Metropolis" und der Mythos vom Dritten
Reich
 
26.11.14, 18 Uhr, H3
Prof. Dr. Norbert M. Schmitz (Kunsthochschule Kiel, Kunstgeschichte)
Fremde Verwandte – Zum Verhältnis von Kunst und Filmgeschichte
 
3.12.14, 18 Uhr, H3
Prof. Dr. Thomas Meder (Hochschule Mainz, Medientheorie)
Der Blick in den Spiegel
 
10.12.14, 18 Uhr, H3
Prof. Dr. Thomas Hensel (Hochschule Pforzheim, Medientheorie)
Aus Bildern steigen. Betrachtungen zu einer Pathosformel in Film und
Computerspiel
 
17.12.14, 18 Uhr, H3
Dr. Roman Mauer (Uni Mainz, Filmwissenschaft)
Bilder im Outernet: Filmstilistik und digitale Zukunft
 
7.1.15, 18 Uhr, H3
PD Dr. Marcus Stiglegger (Mainz, Filmwissenschaft)
Die Seduktionstheorie des Films. Ein Medium der Verführung als
symbiotische und hybride Kunst
 
14.1.15, 18 Uhr, H3 
Prof. Dr. Regine Prange (Uni Frankfurt, Kunstgeschichte)
Realismus und Mysterium. Courbets "Les Cribleuses de blé" (1854/55) in
Jean-Luc Godards "Je vous salue, Marie" (1985)
 
21.1.15, 18 Uhr, H3 
Prof. Dr. Henry Keazor (Uni Heidelberg, Kunstgeschichte)
"Kein Gegenwartsbild", "kein Zukunftsbild" – "ein Geschehen":
Zur Architektur von Fritz Langs "Metropolis"
 
28.1.15, 18 Uhr, H3
Dr. Ivo Ritzer (Uni Mainz, Mediendramaturgie)
Film im Zeitalter des Postkinematographischen: Überlegungen zu einer
Herausforderung für Kunst und Medienwissenschaft
 
  
Kontakt
Prof. Dr. Christoph Wagner (Lehrstuhl für Kunstgeschichte)
christoph.wagner@ur.de
http://www-kunstgeschichte.uni-r.de

In Kooperation mit dem Themenverbund "Sehen und Verstehen" der
Universität Regensburg: http://www.zentrum-bildwissenschaft.de
 
Siehe auch die vom Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Regensburg im 
Gebr. Mann Verlag Berlin herausgegebene Schriftenreihe 
ZOOM. Perspektiven der Moderne:

 

 

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