Transdisziplinäre Vortragsreihe
jeden Mittwoch, 18-20 Uhr
15. Oktober 2014 - 28. Januar 2015
Universität Regensburg
Zentrales Hörsaalgebäude,
H3
Veranstaltet von Prof. Dr. Christoph Wagner
Lehrstuhl
für Kunstgeschichte, Universität Regensburg
Begleitend finden am Institut für Kunstgeschichte der Universität Regensburg wöchentlich eine Filmwerkstatt (montags, 18-20 h, H14) sowie begleitende Filmseminare statt.
Die Veranstaltungen sind öffentlich und ohne Anmeldung zugänglich.
Längst ist der Film als ›siebte Kunst‹ im Kanon der Künste
verankert, ist die Geschichte des Films in die Kunstgeschichte eingekehrt.
Die Kunstwissenschaft hat als Bildwissenschaft auf breiter Basis
ihren eigenen cinematographic turn vollzogen: Anlass genug, die
aktuellen methodologischen Positionen der Kunstgeschichte zum Film im
Horizont des iconic turn zu diskutieren. Seit den 1920er Jahren hat die
Kunsttheorie das bewegte Bild im Film beachtet, seit den 1930er Jahren
sind kunstwissenschaftliche Studien zum Film von Erwin Panofsky,
Rudolf Arnheim oder Ernst H. Gombrich entstanden. Die jüngsten Erkenntnisse
zur Vorgeschichte des Films zeigen, dass Film- und Kunstgeschichte schon
vor der Existenz des Kinos unauflöslich verbunden sind. Die
digitale Revolution des letzten Jahrzehnts hat das Kino zum
historischen Dispositiv werden lassen und zugleich eine neue Grundlage
zur Erforschung historischer Filmdokumente hervorgebracht. Welche
neuen Paradigmen und welche methodologischen Standards sind aus
diesem cinematographic turn der Kunstgeschichte zu ziehen und wie sind diese
im transdisziplinären Diskurs zum Film zu verankern? Die
Vortragsreihe ZOOM. Film + Kunstgeschichte unternimmt in 13 Abendvorträgen
den Versuch exemplarischer Positionsbestimmungen, um die Bedeutung des
filmischen Erlebens für die Formung ästhetischer Erfahrung zu
konturieren. Kinobesuche und Filmkonsum sind nicht zuletzt entscheidende
Momente visueller Sozialisation. Die Vorträge des Wintersemesters
2014/15 verstehen sich als Teil einer selbstbewussten Bilddebatte –
im wissenschaftlichen Spannungsfeld von Film- und Medienwissenschaft,
wie sie die Kunstgeschichte in Regensburg erprobt. Spezifische
Kompetenzen im Umgang mit Film und Kino in möglichst großer Bandbreite
aufzuzeigen, wie es das Vortragsprogramm verspricht, bedeutet auch,
eine Standortbestimmung der gegenwärtigen Kunstgeschichte im Umgang
mit zeitbasierten Bildmedien vorzunehmen sowie kunsthistorische Methoden
am Medium Film zu überprüfen und zu erweitern.
Programm
15.10.14, 18 Uhr, H3
Prof. Dr. Christoph Wagner (Uni Regensburg,
Kunstgeschichte)
Cinematographic turn?
Der Film im Bildatlas der
Kunstgeschichte
22.10.14, 18 Uhr, H3
PD Dr. Oliver Jehle (Uni Regensburg,
Kunstgeschichte)
Die Kunst des Machens: Picasso im Film
29.10.14, 18 Uhr, H3
PD Dr. Robin Rehm (Uni Regensburg,
Kunstgeschichte)
Hybride Räume: Ang Lees "Life of Pi"
5.11.14, 18 Uhr, H3
Prof. Dr. Toru Ito (Kyoto, Institute of
Technology)
Dekonstruierte Vergangenheit. Das Selbstsein in den Filmen
Terayama
Shujis
12.11.14, 18 Uhr, H3
Prof. Dr. Jürgen Müller (TU Dresden,
Kunstgeschichte)
Babelsberg/Babylon: Fritz Langs "Metropolis" und der Mythos
vom Dritten
Reich
26.11.14, 18 Uhr, H3
Prof. Dr. Norbert M. Schmitz (Kunsthochschule Kiel,
Kunstgeschichte)
Fremde Verwandte – Zum Verhältnis von Kunst und
Filmgeschichte
3.12.14, 18 Uhr, H3
Prof. Dr. Thomas Meder (Hochschule Mainz,
Medientheorie)
Der Blick in den Spiegel
10.12.14, 18 Uhr, H3
Prof. Dr. Thomas Hensel (Hochschule Pforzheim,
Medientheorie)
Aus Bildern steigen. Betrachtungen zu einer Pathosformel in
Film und
Computerspiel
17.12.14, 18 Uhr, H3
Dr. Roman Mauer (Uni Mainz,
Filmwissenschaft)
Bilder im Outernet: Filmstilistik und digitale
Zukunft
7.1.15, 18 Uhr, H3
PD Dr. Marcus Stiglegger (Mainz,
Filmwissenschaft)
Die Seduktionstheorie des Films. Ein Medium der Verführung
als
symbiotische und hybride Kunst
14.1.15, 18 Uhr, H3
Prof. Dr. Regine Prange (Uni Frankfurt,
Kunstgeschichte)
Realismus und Mysterium. Courbets "Les Cribleuses de blé"
(1854/55) in
Jean-Luc Godards "Je vous salue, Marie" (1985)
21.1.15, 18 Uhr, H3
Prof. Dr. Henry Keazor (Uni Heidelberg,
Kunstgeschichte)
"Kein Gegenwartsbild", "kein Zukunftsbild" – "ein
Geschehen":
Zur Architektur von Fritz Langs "Metropolis"
28.1.15, 18 Uhr, H3
Dr. Ivo Ritzer (Uni Mainz,
Mediendramaturgie)
Film im Zeitalter des Postkinematographischen:
Überlegungen zu einer
Herausforderung für Kunst und Medienwissenschaft
Siehe auch die vom Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Regensburg im
Gebr. Mann Verlag Berlin herausgegebene Schriftenreihe
ZOOM. Perspektiven der Moderne: